Malen war Hobby, dann Leidenschaft, dann Sucht
Beim Besuch einer Sonderausstellung mit Bildern von Edward Munch in der Dresdner Gemäldegalerie Mitte der 70er Jahre ist in mir etwas ausgelöst worden. Ich begann, mich mit Kunst zu beschäftigen. Es entstanden die ersten Ölgemälde und Holzschnitte.
Mit einem Holzschnitt mit dem Titel »Manfred Krug« bewarb ich mich für eine große Ausstellung von Hobbykünstlern in Dresden. Dieser wäre auch gern angenommen worden, wurde aber von anderer Stelle aus politischen Gründen abgelehnt. Durch diese Erfahrung kam für mich ein Kunststudium an einer staatlichen Einrichtung nicht in Betracht.
Ich blieb Autodidakt und bin heute froh darüber, da sich mein kreatives Schaffen von innen heraus entwickelt hat, ohne Einflüsse von außen, die meiner Meinung nach zu oft einem Trend unterworfen sind.
In meiner Malerei spielt der Kontrast zwischen Bewusstem und Unbewusstem ein sehr große Rolle. Jedes Gemälde beginnt mit einem Prozess des Unbewusstem. Es entwickelt sich von innen heraus, bis zu einem Punkt, wo ich bewusst weiter male. Irgendwie ist es mir unmöglich gegenstandslos zu malen. Etwas in mir sucht während der Entstehung eines Bildes nach Figürlichem, und sei es auch nur angedeutet.
Es kann natürlich passieren, dass ich mit dem bewussten Malen etwas von der Freiheit des Unbewussten zerstöre. Aber das kann ich nicht ändern, will ich authentisch bleiben.
Es liegt mir fern, für meine Malerei einen Sinn, eine Bedeutung oder gar einen ideologischen Überbau zu formulieren.
Karl Schmidt-Rottluff, den ich sehr verehre, war in seinem Innersten der festen Meinung, dass sich über Kunst überhaupt nichts sagen lässt. Dem möchte ich mich vorbehaltlos anschließen.
Karl-Heinz Schicht
Autodidakt
Geboren 1954 in Ebersbach / Sachsen
Lebt seit 1984 in Krefeld